Die Eiche als Lebensbaum
Wer auf dem Holzbänkchen unter den drei Bäumen Rast macht, dem fällt vermutlich sofort auf, dass es sich hier nicht um drei Eichenbäume handelt. Genauer gesagt sind es nur zwei Eichen und eine Esche. Woher kommt also die Bezeichnung "Platz zu den Drei Eichen". Soviel sei schon vorab verraten: wie so oft in Tirol, hat es mit der Muttergottes zu tun!
Man muss wissen, dass die Eiche in Mils schon seit jeher eine große Rolle gespielt hat. Der Wanderweg von Mils nach Baumkirchen zeigt uns dies ganz lebendig, denn er wird rechter Hand noch heute von Eichenbäumen gesäumt.
Die Kraft der Eiche
Bereits die Kelten verehrten die Eiche in besonderer Weise. Durch Geschichtsschreiber ist überliefert, dass die Kelten ohne Eichenlaub keine kultischen Handlungen vollzogen. Und auch im Christentum hat die Eiche eine besondere Stellung, denn sie gilt als Lebensbaum. Das dauerhafte Holz und das lange Leben des Baumes stehen für das ewige Leben und das ewige Heil. Die Eiche findet sich in der Gotik und der frühen Neuzeit etwa auf Bibeleinbänden.
Dass die Eiche auch für den Tourismus in Mils eine wesentliche Rolle spielte, erfahren wir aus einer Werbebroschüre aus dem Jahre 1906 von Dr. Otto Kölner, Arzt und Besitzer des Grüneggerhofs. Darin ist wie folgt zu lesen:
"Nordöstlich von der Salinenstadt Hall, in der Luftlinie etwa 1 bis 1 1/2 Kilometer von derselbigen entfernt, liegt inmitten eines Haines von Obstbäumen und Eichen das Dörfchen Mils am Fuße der zum Inntal sich senkenden Abhänge des Gnadenwaldes. Dieses Dörfchen mit seinen 70 bis 80 reinlichen Häusern, die freundlich aus ihren Obstgärten hervorlugen, zählt etwa 600 Einwohner. Die Männer sind zum Teil bei der Saline Hall, zum Teil im Salzbergwerke beschäftigt, die übrigen betreiben Landwirtschaft. Der Boden von Mils gilt als nicht besonders fruchtbar, nichtsdestoweniger stehen die Wiesen und Felder in schöner Kultur, vom Fleiße der Bewohner zeugend.“