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Kraftort. St. Magdalena im Halltal

Dieser ganz besondere Platz im Halltal - inmitten des Naturpark Karwendel - wurde nicht umsonst als einer unserer Kraftorte ausgewählt. Um diesen Kraftort zu erreichen, muss man sich zuerst in ein schroffes, beeindruckendes Tal wagen. Der Weg ins Halltal zeigt einem so manche Grenze auf. Umso schöner ist es, nach etwa zwei Stunden das Ziel zu erreichen: Die Kapelle zur Heiligen Magdalena, ein ehemaliges Kloster wurde an einem wunderbaren Platz errichtet, einer weiten Waldlichtung.

Auch in früheren Zeiten wussten die Menschen um die besondere Wirkung von manchen Orten. Dass sich gleich neben der Kapelle ein zünftiges Berggasthaus befindet, schadet auch nicht. So ist für Geist, Seele und Körper bestens gesorgt.
Seit 2012 ist die ehemalige Mautstraße für Kraftfahrzeuge gesperrt – heute erfreuen sich Wanderer und Gämsen an einem autofreien Halltal. Für diejenigen, die auf eine Abkürzung mit dem Auto nicht verzichten können oder wollen gibt es einen Taxiservice.

Der Kraftort St. Magdalena auf einen Blick

  • Erlebbare Salzgeschichte am Solewanderweg
  • Ausflugsgasthaus St. Magdalena mit Kirchlein
  • größtes Schutzgebiet Österreichs: der Naturpark Karwendel
  • Shuttleservice nach St. Magdalena an den Sommerwochenenden
  • Wildromatisches Tal mit beeindruckender Flora und Fauna

Die Geschichte um St. Magdalena

Entstehungsgeschichte St. Magdalena im Halltal
1441 entstand das erste Kloster sowie eine Kapelle zu Ehren des Hl. Rupert. Die "Waldbrüder", wie diese klösterliche Vereinigung genannt wurde, blieben allerdings nur bis 1447 im Halltal. Im Jahr 1448 bezogen zwei Waldschwestern, die nach den Regeln des Augustinerordens lebten, das Kloster im Halltal. Und so erlebte das Kloster trotz des harten Klimas am Ende des 15. Jahrhunderts eine Blütezeit. Anfang der achtziger Jahre des 15. Jahrhunderts begann man mit einem Neubau. Im Jahr 1494 beherbergte das Kloster 24 Schwestern und einen Kaplan. Im Jahre 1495 stellte der spätere Kaiser Maximilian I. dem Kloster einen besonderen Schutzbrief aus.

Klosterkomplex mit Kirchlein und Wirtschaftsgebäude
Die Kirche ist außen ohne Gliederung und ohne Turm. Chor und Schiff sind gleich breit. Im Inneren trägt das Gewölbe Sternrippen mit runden Schlußsteinen auf achteckigen Wandkonsolen. Die Gewölbemalerei im Chor zeigt die Jahreszahl 1486, womit wohl das Jahr der Vollendung der Bautätigkeit angegeben ist. Weshalb der Ort Sankt Magdalena bezeichnet wird, liegt vermutlich daran, dass 1490 der Kirchweihtag durch den Brixner Fürstbischof auf den Tag der Maria Magdalena verlegt wurde. Der Grund für die Verlegung des Kirchweihtages könnte sein, dass Magdalena, Tochter eines reichen Haller Bürgers (Georg Perl) 1486 in das Kloster eingetreten war. Georg Perl spendete jährlich 20 Mark Berner, damit seine verwitwete Tochter gemeinsam mit seiner Enkelin, ebenfalls Magdalena, im Kloster leben konnten. Ein weiterer Grund liegt vermutlich darin, dass die Heilige Magdalena (neben dem Hl. Rupert, Hl. Nikolaus, Hl. Barbara) eine der wichtigsten Bergheiligen ist.

Nach und nach zogen die Schwestern aus dem Kloster fort (zum Teil nach St. Martin in Gnadenwald) und so wurde 1566 die Niederlassung gänzlich aufgehoben. Das Kloster verfiel rasch, nur die Kirche wurde von der Haller Saline erhalten. Im ehemaligen Klostergebäude befindet sich heute ein Ausflugsgasthaus. Der alte gemauerte Keller des Klosters, der als Zuflucht vor Lawinen bzw. als Lagerungsort für Lebensmittel diente, existiert noch. Die Kirche ist bis zum heutigen Tage in einem gutem Zustand. Sie wurde 1946, 500 Jahre nach ihrer ersten Weihe, restauriert. Jedes Jahr wird an jenem Sonntag, der dem St. Magdalena-Tag (22. Juli) am nächsten liegt, das Patrozinium gefeiert.

Zum ehemaligen Klosterkomplex von St. Magdalena gehörte auch das südlich der Kirche gelegene Wirtschaftsgebäude. 2004/2005 konnte das Gebäude (Mischbauweise mit Satteldach) durch eine Generalsanierung vor dem Verfall gerettet werden. Der in seiner Holzkonstruktion intakte Tennenbereich sowie der tonnengewölbte Stallraum werden heute zu Veranstaltungszwecken genutzt.

Der Flügelaltar in der Friedhofskapelle in Hall
Der spätgotische Flügelaltar aus der 2. Hälfte des 15. Jh.s. befand sich ursprünglich in der Klosterkirche St. Magdalena im Halltal und wurde 1923 in die Haller Magdalenenkapelle umgesiedelt. Er dürfte von der Innsbrucker Werkstatt des Malers Ludwig Konraiter stammen. Im Schrein flankieren die Hl. Margarethe (links) und die Hl. Katharina (rechts) die zentrale Madonnenfigur. Die Seitenflügel stellen einen Marienzyklus dar (Verkündigung, Heimsuchung, Anbetung des Kindes durch die Heiligen Drei Könige und Marientod). Im Predellenschrein zeigt sich die Geburt Christi, die Predellaflügel die Hl. Barbara und die Hl. Agnes. Im Volksmund werden Margarethe, Katharina und Barbara als die drei "Heiligen Tiroler Madln" bezeichnet. Entsprechend ihren Attributen begleitet sie folgendes Sprichwort: Barbara mit dem Turm, Margarethe mit dem Wurm, Katharina mit dem Radl, das sind die heiligen drei Madl.

Salzbergbau rund um Sankt Magdalena im Halltal

Die Gründung von St. Magdalena ist eng mit dem Salzbergbau verbunden.
Auf die Entdeckung des Salzvorkommens im 13. Jahrhundert im Halltal gehen mehrere Legenden zurück. Eine davon berichtet uns, dass im 13. Jahrhundert (1275) Ritter Nikolaus von Rohrbach im Halltal unterwegs war und mit seinen Jägern ins Gespräch kam. Diese erzählten ihm, dass sie Rotwild beobachtet hätten, welches ganz eifrig an einem Stein leckte. Da das Wild so wunderbar gedeihe – fast so, als ob sie Salzsteine bekämen, müsse an diesem Felsen etwas Besonderes sein. Nikolaus von Rohrbach überprüft das, und stellt fest, dass der Stein tatsächlich salzig schmeckte. Dies war sozusagen die Geburtsstunde für den Salzabbau in Hall. 1272 hat man den ersten Stollen aufgeschlagen. Zuerst wurde das Salz direkt oben am Berg versotten, erst später hat man mittels Soleleitungen (ausgehöhlte Baumstämme, ab 1903 Gussrohre) die Sole ins Tal transportiert und dort in den Sudhäusern am Salinenareal versotten.

Die Wanderung hinauf nach Sankt Magdalena erzählt diese beeindruckende Salzgeschichte. Wenige Schritte nach Beginn der asphaltierten Straße sieht man rechter Hand die Bergerkapelle. Als "Berger" bezeichnete man im Volksmund die Knappen und Bergleute. Im Inneren der Kapelle finden wir drei Bilder aus dem späten 17. Jahrhundert. Bei der Bergerkapelle begann für die Knappen die Freyung. Dies bedeutet, dass innerhalb dieser Freyung weder der Landrichter von Thaur, noch der Stadtrichter von Hall einen Knappen festnehmen durfte. Selbst wenn dieser eines schweren Verbrechens beschuldigt wurde. Das Recht zur Festnahme war nur dem Salzmair (Führung von Saline und Bergbau) vorbehalten. Obwohl diese Freyung bereits seit dem 14. Jahrhundert Bestand hat, wurde sie erst durch Kaiser Maximilian I. 1502 schriftlich festgehalten.

Ladhütten, Fluchtsteig und Herrenhäuser
Insgesamt drei Ladhütten entdecken wir auf dem Weg durch das Halltal. Sie dienten den Bergleuten als Haltestationen für Fuhrwerke, als Unterstandhütte und Rastplätze.
Kurz nach der Bergerkapelle zweigt linker Hand der Fluchtsteig ab. Er wurde von den Knappen benützt, um bei Lawinengefahr sicher zu ihren Arbeitsstätten bzw. zurück ins Tal zu gelangen. Lawinen und Murenabgänge stellen seit jeher eine große Bedrohung für diese Gegend dar und versperren noch heute oftmals den Zugang nach Sankt Magdalena. Die Bergarbeiter konnten oft nur auf göttlichen Beistand hoffen. So wurden zahlreiche Messen gelesen und Bittgänge durchgeführt.
Ein herausragendes Zeugnis des ehem. Berbaus im Halltal stellen die sogenannten Herrenhäuser dar. Sie befinden sich am Talschluss und waren das Zentrum des 700-jährigen Haller Salzbergbaus. Die Herrenhäuser in ihrer heutigen Form wurden zwischen 1777 und 1791 errichtet. Sie dienten als ehemaliges Verwaltungsgebäude des Salzbergwerks und boten den Bergknappen Unterkünfte an. Leider zerstörte eine Lawine 2001 große Teile der Herrenhäuser.

Die Stollen im Halltal
Im Laufe der Jahrhunderte entstanden auf mehreren Etagen insgesamt acht Stollen. Der Kronprinz-Ferdinand Stollen (1334 m) oder Glück-Auf-Stollen wurde 1808 angeschlagen und ist der jünste. Der Erzherzogsbergstollen (1422 m) geht auf Erzherzog Ferdinand Karl (gest. 1662) zurück. Unterhalb der Herrenhäuser befindet sich der Kaiserbergstollen (1485 m). Er wurde von Kaiser Ferdinand I. 1563 eröffnet. Der König-Max-Stollen (1485 m) lag im Zentrum der Abbaustätten oberhalb der Herrenhäuser und wurde 1492 von Kaiser Maximilian (damals noch König, daher der Name!) aufgeschlagen. Seit geraumer Zeit kann man in diesen Stollen wieder einen Blick hinein werfen. Der Steinbergstollen (1533 m), etwas oberhalb der Herrenhäuser, wurde vermutlich um 1400 eröffnet. Neben der Stollenhütte stand die Bergschmiede und westlich davon ein Wohngebäude. Der Mitterbergstollen (1574 m) ist durch König Heinrich von Böhmen, Graf von Tirol und Görz um 1314 angeschlagen worden. Bei diesem Stollen war ein geräumiges Wohnhaus (für ca. 90 Knappen) errichtet worden. Es wurde jedoch 1951 durch eine Lawine stark zerstört. Der älteste ist der Oberbergstollen (1608 m) und wurde 1270 angeschlagen, vermutlich gleichzeitig mit dem Wasserbergstollen (1635 m). Letzterer diente nur indirekt der Salzgewinnung, denn er wurde zum Anwässern der Salzgruben in tieferen Stollen benützt. Weil es dort sehr sicher war, entstanden umliegend ein Wohngebäude und Stallungen für die Fuhrleute.

Einkehrmöglichkeit im Halltal

Alpengasthaus St. Magdalena

Gasthof/Gasthaus/Gaststätte

Almwirtschaft/Jausenstation

+1

Absam
Geschlossen, öffnet am Mittwoch, 10:00 Uhr
Topf-St.-Magdalena-a
Grabungen bzw. archäologische Funde bei Sankt Magdalena

Wie bereits weiter oben beschrieben, wurde 2004 das Wirtschaftsgebäude, südlich des St. Magdalena Kirchleins restauriert. In diesem Zuge fanden ArchäologInnen (Stadtarchäologie Hall in Tirol) eine große Feuergrube und andere Strukturen. Außerdem wurden Unmengen (ca. 30.000 Fragmente) an Keramik freigelegt, die in Verbindung mit eindeutigen Merkmalen von Feuereinwirkung stehen.

Interpretation
Die Funde legen eine gewerbliche Tätigkeit schon vor Christi Geburt nahe. Die Datierung reicht bis in die späte Hallstattzeit und frühe Latènezeit (ca. 8. – 5. Jh. v. Chr.) zurück. Aufgrund der Gesamtsituation lässt dieser Befund den Schluss zu, dass diese Funde mit früher Salzproduktion zu tun haben, an dieser Stelle also Quellsole versotten wurde. Hier wird Geschichte NEU geschrieben! Die Haller Saline wird 1256 erstmals urkundlich erwähnt, der Salzbergbau beginnt offiziell 1232. Wer weiß, wie lange vorher man schon Salz abgebaut hat.

Das Bild zeigt einen Salzsiedetopf aus Keramik, ca. 6. Jh. vor Chr.
Fundort St. Magdalena im Halltal, Foto: Stadtarchäologie Hall i.T.

Wanderungen rund um Sankt Magdalena im wildromantischen Halltal

Der König-Max Stollen

Leicht

Parkplatz Halltal, Eingang Alpenpark Karwendel. Im Hintergrund Großer Bettelwurf und Hohe Fürleg (rechts).

Leicht

Die Runstboden Runde im Halltal

4,59 km

01:30 h

186 hm

188 hm

916 m

Hallerangerhaus

Schwer

Issanger

Mittel

Urlaub. Das ganze Jahr

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