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Radieschenfest - Foto Matthias (448)

Der größte Gemüsegarten Tirols

Von weithin sichtbar liegt Thaur eingebettet in Gemüsefeldern, profitiert von jeher von seiner nach Süden gerichteten Lage und der mächtigen Nordkette im Rücken. Ein Ort, der Brauchtum vorlebt und zu jeder Jahreszeit für Erholung und Gastfreundschaft steht.

Die klimatisch günstige Lage wird seit Jahrhunderten von den Einwohnern intensiv landwirtschaftlich genutzt und die Bezeichnung „größter Gemüsegarten Österreichs“ kommt daher nicht von ungefähr. Immerhin kommen 60 % aller in Österreich angebauten Radieschen und viele weitere Gemüsesorten aus dieser „Genussregion Nordtiroler Gemüse“. Die Ernte wird beim alljährlichen Radieschenfest in Hall bei Musik, heimischen Schmankerln und natürlich Radieschen gefeiert. Viele Millionen der knackigen Knollen werden hier jedes Jahr gebündelt. Der Bauernmarkt und Verkaufsstände des Thaurer Bauernladens sorgen ebenso für Speis und Trank, wie die Österreichischen Diätküche, die originelle Gerichte aus Radieschen zubereiten. Musik, Schuhplatteln, ein Gewinnspiel und ein Kinderprogramm bilden das Rahmenprogramm. Im Mittelpunkt stehen natürlich die frischen Radieschen, die es in Mengen zu kosten gibt.

Knackige Radieschen

Knackig, scharf und leuchtendrot präsentieren sie sich und sind der erste Frühlingsbote des heimischen Anbaus! Zusammen mit Salat sind die Radieschen flächenmäßig die wichtigste Kultur in Tirol (ca. 160-200 ha jährliche Anbaufläche). Bei einer Ernte von etwa 100 Stück pro Quadratmeter ergibt das die unglaubliche Zahl von etwa 200 Millionen Radieschen oder 20 Millionen Bund. Alle Radieschen werden von Hand aus dem Boden gezogen, kontrolliert und gebündelt. Sie sind die kleinen Geschwister des Rettichs und gehören zur Familie der Kreuzblütler - sie sind daher mit Karfiol und Kraut verwandt. Der wissenschaftliche Name „Raphanus sativus“ ist vom lateinischen Wort „radix“ = Wurzel abgeleitet; „sativus“ bedeutet soviel wie „gesät“, „gepflanzt“ oder „angebaut“.

Knackig oder pelzig? Wenn Radieschen gleichmäßig wachsen, sie immer mit ausreichend Wasser versorgt und rechtzeitig geerntet werden, dann werden die Knollen fest und knackig. „Pelzige“ oder „holzige“ Radieschen sind meist die Folge von Hitze und Trockenheit.

Die Heimat der Tiroler Radieschen trägt die Auszeichnung „Genuss Region Österreich“. Im Rahmen des Radieschenfestes 2006 hat Landwirtschaftsminister Josef Pröll persönlich die Ehrung vorgenommen. Voraussetzungen für den Gemüsebau: Boden und Klima

Das inneralpine Kleinklima des Tiroler Inntals begünstigt den Gemüsebau. Starke Tag/Nacht-Temperaturdifferenzen lassen kräftige und gesunde Pflanzen wachsen. Der starke Föneinfluss sorgt für ein schnelles Abtrocknen von Böden und Pflanzen.

Die Felder der Gemüsebauern bestehen überwiegend aus leichten Schotter- oder Innsandböden. Für den ersten Anbau im Frühjahr sind die nach Süden geneigten Flächen zwischen Rum und Absam besonders günstig: wie ein Sonnenkollektor erwärmen sie sich auch bei tiefstehender Frühjahrssonne schnell und ermöglichen Aussaaten bereits ab Mitte Februar. Der Gemüsebau beruht ausschließlich auf der Arbeit bäuerlicher Familienbetriebe. Dabei wird eine erstaunliche Vielfalt unterschiedlicher Produkte angebaut: neben den wichtigsten Arten wie Radieschen, Salate, Kohlgemüse und Karotten werden von Artischocken bis Zwiebeln über 60 Artikel angeboten.